Zuverlässig, ehrlich, neugierig bleiben!

Über 50 Besucher, darunter Vertreter der umliegenden Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) oder des Bauernverbandes, folgten der Einladung der Marianne-Rosenbaum-Schule zu einem Informationsnachmittag über die Ausbildung zum Landwirt. Damit zeigten im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Gäste Interesse an dieser fundierten und nachhaltigen Ausbildung. Die Schulleiterin Hermine Eckl freute sich, dass sich in dieser Besucherzahl auch die hohe Bereitschaft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, diesen abwechslungsreichen Beruf zu erlernen, wiederspiegelt.

Auch Josef Groß, Behördenleiter des AELF Deggendorf-Straubing, betonte die vielfältigen Arbeitsabläufe und das Arbeiten in der Natur mit neuester Technik. „Wir müssen den Beruf des Landwirts wieder interessant machen,“ führte Josef Groß aus und verwies auf die Vielzahl an Beschäftigungs- und Fortbildungsperspektiven. Als Beispiel für die auf Aktualität ausgerichtete Ausbildung an der Marianne-Rosenbaum-Schule nannte er die Fahrt der Abschlussklasse zur „Grünen Woche“ nach Berlin.

Das gestiegene Interesse an dieser Ausbildung stimmte auch Franz Schreyer froh, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). „Ich habe vor Jahren die Ausbildung zum Landwirt an der Marianne-Rosenbaum-Schule absolviert, seit dieser Zeit liegt mir diese Schule sehr am Herzen,“ so Franz Schreyer. Daher verwundert es nicht, dass er seit 1998 Schülern des Berufsgrundjahres Landwirt (BGJ) einmal pro Woche Einblick in die praktischen Abläufe eines landwirtschaftlichen Betriebes gibt und selbst als Ausbilder junge Menschen zum Beruf Landwirt heranführt. Als Vorsitzender des Förderkreises der Marianne-Rosenbaum-Schule rührte er die Werbetrommel für eine Mitgliedschaft.

Der stellvertretende Schulleiter Harald Dietlmeier und der Fachbereichsleiter Günther Gruber stellten anschließend die Schule und insbesondere die Ausbildung zum Landwirt vor. Nicht nur am Standort in Straubing, sondern auch in Mitterfels werden ca. 380 junge Menschen in verschiedenen Berufen der dualen Ausbildung, aber auch in den Berufsfachschulen für Kinderpflege, Sozialpflege oder Ernährung und Versorgung ausgebildet. „Mit ca. 80 Schülern stellt der Bereich der Landwirtschaft in etwa ein Drittel der Schüler der Berufsschule,“ so Harald Dietlmeier. Die hohe Qualität der Ausbildung an der Marianne-Rosenbaum-Schule zeigt sich auch darin, dass sie zugleich auch Seminarschule der Fachrichtung Agrarwirtschaft ist und daher junge Lehrkräfte während des ersten Jahres ihres Referendariats ausbildet, begleitet und betreut. Wichtig war Harald Dietlmeier auch die inklusive Ausrichtung der Marianne-Rosenbaum-Schule. Es ist eine Partnerklasse Berufsschulstufe des Bildungszentrums St. Wolfgang am Standort Straubing beheimatet, mit der gemeinsame Projekte stattfinden. Als Beispiele nannte Dietlmeier das Silbergrasprojekt, bei dem Schüler des BGJ zusammen mit den Schülern der Partnerklasse eine Silbergrasfläche in der Nähe von Straubing-Sand pflegen, oder das gemeinsame Anfertigen des Adventskranzes für die Karmelitenkirche (vgl. Bericht vom 02.12.2025)

„Der Fachsprengel Landwirtschaft, also der Einzugsbereich unserer Schüler dieses Berufes, umfasst nicht nur die Stadt Straubing und den Landkreis Straubing-Bogen, sondern auch den Landkreis Regen und Teile der Landkreise Regensburg, Deggendorf und Dingolfing-Landau,“ erklärte Günther Gruber. Neben der Vermittlung der fachtheoretischen Teile der Ausbildung liegt der Schule auch deren praktische Umsetzung und auch der Blick über den Tellerrand hinaus sehr am Herzen. Vorträge des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe Straubing stehen genauso im Stundenplan wie Exkursionen z.B. zu Schlachthöfen und Zuchtviehversteigerungen oder Kartoffelfeldtage. Berichte ehemaliger Schüler über Berufserfahrungen im Ausland runden die Vortragsreihen ab. Zur Vorbereitung auf mögliche Auslandsaufenthalte wird an der Marianne-Rosenbaum-Schule das Wahlfach Englisch zusätzlich angeboten. Bei Berufswettbewerben zeigen die Schüler regional und überregional ihr Wissen und Können. In einem Rundgang durch die Schule konnten sich anschließend angehende Schüler und deren Eltern von der modernen und zugleich praxisorientierten Ausbildung überzeugen: Ein Blick in ein Klassenzimmer, in dem Unterricht mit dem Laptop stattfand, war genauso möglich wie die Teilnahme einer praktischen Unterweisung der Holzbearbeitung.

Bildungsberater Josef Gürster vom AELF Deggendorf-Straubing beschrieb verschiedene Bildungswege zum Beruf des Landwirts und ging auf die Berufschancen im vor- oder nachgelagerten Bereich ein. „Eine solide Berufsausbildung ist immer noch die beste Investition in die Zukunft, Weiterbildungsmöglichkeiten zum Meister, Techniker oder Studium können sich danach anschließen.“

Abschließend beschrieb der Ausbilder Friedhelm Dickow, wie er sich einen zukünftigen Auszubildenden vorstellt: zuverlässig, ehrlich, neugierig! Allen Jugendlichen legte er ein Schnupperpraktikum zum Kennenlernen des Berufs und eines möglichen Ausbildungsbetriebs ans Herz. „Landwirt ist ein hervorragender Beruf, er ist abwechslungsreich und man kann immer wieder Neues ausprobieren,“ fasste Friedhelm Dickow diesen Informationsnachmittag zusammen.

Anmeldungen sind ab sofort online unter www.bs3sr.de/anmeldung oder auch persönlich an der Schule in der Kolbstraße 1 in Straubing möglich.