Laut Sprichwort gibt es ja kein schlechtes Wetter. Nun ja, wir sind da anderer Meinung – denn auf unserem Weg zum Frühstück regnete es derart
heftig, dass die ersten von uns in der Kantine bereits nasse Füße hatten! Zum Glück konnten wir den Vormittag noch im Klassenzimmer
verbringen, wo wir mit unserer Gastklasse und unserem Lehrer Herr Lörzer Pflanzensortimente für verschiedene Standorte, Bodenverhältnisse und
Verwendungsmöglichkeiten zusammenstellten. Eine echt interessante Aufgabe, zumal Herr Lörzer (der über ein einmaliges Pflanzenwissen
verfügt) uns zu vielen Pflanzen gute Eselsbrücken und Merkhilfen mitgeben konnte. Damit lernt es sich einfach leichter!
Noch besser war aber heute wieder der Nachmittag für uns. Zum einen hatte der Regen nachgelassen, zum anderen begaben wir uns wieder
„auf Achse“, um zwei Betriebe in der Nähe von Innsbruck in Augenschein zu nehmen.
Der erste Betrieb war die Gärtnerei Jägerbauer. Erstes Aha-Erlebnis hier: Frische Blumen rund um die Uhr und sieben Tage die Woche – und zwar
aus dem Blum-OH!-mat! Wie aus einem Kaugummiautomaten lassen sich hier laufend frische Schnittblumen kaufen. Für uns die ideale Erfindung,
wenn man(n) ein Last-Minute-Geschenk braucht!
Im Eingangsbereich erwartete uns bereits der Chef, Christian Jägerbauer, der uns mitnahm, um die gesamte Gärtnerei zu erkunden.
Dabei weihte er uns in seine Zukunftspläne ein (Neubau eines Verkaufsgewächshauses) und ließ uns an seinem reichen Erfahrungsschatz aus
seiner langjährigen Tätigkeit als Inhaber teilhaben. Wir erfuhren, dass er weniger auf Pflanzenschutz setzt und viel lieber Pflanzenstärkungsmittel
verwendet – und sein Erfolg gibt ihm recht! Seine Gärtnerei hatte ein reichhaltiges Sortiment zu bieten, und besonders im Verkauf waren neben
den Standard-Pflanzen auch zahlreiche Raritäten zu finden.
Der zweite Betrieb war die Firma Calovini. Dass dieser Betrieb Rosen und Gerbera für den Schnitt produziert, darüber waren wir im Voraus
informiert. Dennoch waren wir alle überwältigt von dem Anblick, der sich uns dann im Inneren der Gewächshäuser bot: der Begriff „Blütenmeer“
ist eine glatte Untertreibung! Im ersten Warmhaus strahlten uns tausende Gerbera-Blüten in allen erdenklichen Farben entgegen, im zweiten
waren es dann Rosen in einer ähnlichen Vielfalt. Beim Rundgang erklärte uns der Chef Christian detailliert sowohl seine Philosophie als auch den
bisherigen Werdegang seines Betriebes. Ganz nebenbei erfuhren wir wahnsinnig viel über seine Techniken in der Kulturführung, seinen Umgang
mit dem Thema „Pflanzenschutz“ und seine Ansichten zur Mitarbeiterführung. Zum Abschluss bot er uns eine kleine Stärkung an – Getränke und
Doughnuts – und nach all den Eindrücken waren wir so geplättet, dass wir dieses Angebot noch gerne angenommen haben, bevor wir den
Rückweg zur Schule angetreten haben und uns jetzt (hurra, nur noch einmal schlafen) wirklich sehr auf zu Hause freuen!