Am Mittwoch, den 10.07.2024 machten sich mehrere Klassen auf den Weg nach Österreich. Die Klassen der BIK, K11 B, S10 und S11 fuhren in die Lern- und Gedenkstätte Schloss Hartheim. Hinter der harmlos wirkenden Fassade des Renaissance-Schlosses verbirgt sich eine dunkle und grausame Vergangenheit.
Aufgeteilt in zwei Gruppen gab es eine Führung, bei der die Schülerinnen und Schüler genaue Informationen über die Geschichte des Schlosses erfuhren.
Vor 1940 war es eine Pflegeeinrichtung, in der Menschen mit psychischen und körperlichen Behinderungen gelebt und in der örtlichen Landwirtschaft gearbeitet haben.
Die Nationalsozialisten suchten sich in der sogenannten „Aktion T4“ Schloss Hartheim als Tötungsanstalt aus.
Diese Tatsache ist bislang wenig bekannt, obwohl dort mehr als 30.000 Menschen dort ermordet wurden.
Für uns als Berufsfachschule für soziale Berufe war es besonders erschreckend zu erfahren, dass Bewohner aus unseren Praktikumseinrichtungen wie zum Beispiel „Barmherzige Brüder“ dorthin unter falschem Vorwand verlegt wurden.
Kaum dort angekommen, mussten sie sich ihrer Kleidung und der persönlichen Gegenstände entledigen, wurden noch registriert und anschließend in die Gaskammer geschickt.Dieser Vorgang dauerte höchstens zwei Stunden. Der größte Teil der Belegschaft dieser Tötungsanstalt war damit beschäftigt den Angehörigen falsche Briefe und Dokumente über den Verbleib ihrer Liebsten zu formulieren und zuschicken, um die grausame Wahrheit zu verschleiern. Sie waren von der „Nazi-Ideologie“ überzeugt, dass unwertes Leben vernichtet werden muss.
Bis auf einen Pfleger namens Franz Sitter, der sich weigerte „da mitzumachen“, leisteten Ärzte und sonstiges Personal keinen Widerstand.
Dieses verachtende Menschenbild gibt es heute so nicht mehr – und damit dies nicht mehr in den Köpfen der jungen Menschen auftaucht, haben wir diese Fahrt unternommen: Gegen das Vergessen!
Danke an die Begleitkräfte Fr. Frank, Fr. Röder, Fr. Koch, Fr. Winkler, die diese beeindruckende Fahrt organisiert haben.
Das sagen unsere Schüler dazu:
Stümper Cassandra aus der S10: „Der Tag war sehr cool. Das Schloss hat viele Erinnerungen, die uns gezeigt haben, wie grausam das war. Wir haben so viele Sachen gelernt. Ein Erlebnis, die Geschichte zu sehen. Viele Menschen haben ihr Leben verloren. 30.000 Menschen wurden ermordet, nur weil sie eine Behinderung haben. Es ist eine wahre Geschichte und ich hoffe, dass es nie wieder passiert. Ich lerne den Beruf des Sozialpflegers und wir wollen Gutes für die Menschen. Wie konnten die Pfleger damals mitmachen!“
BIK11: „Es war interessant. Wir haben vieles gelernt. Es war traurig. Ich finde es gut, dass wir nach Schloss Hartheim gegangen sind. Ich denke, alle müssen über das etwas wissen, weil es ist wichtig. Niemals vergessen!“
K11b Sophia, Franzi und Annalena; „Widerstand ist möglich. Auch das haben wir heute erfahren, denn ein Pfleger machte nicht mit und Dorfbewohner wurden für ihren Widerstand noch am Ende des Krieges geköpft.“
BIK11: „Das war ein bisschen traurig, aber interessant, weil das war früher und ist etwas historisches und wichtig für die Zukunft. Nicht vergessen, was passiert ist!“
K11b Marina: „Es war krass, dass die Menschen in Rassen unterteilt wurden. Die einen waren besser und die anderen schlechter. Warum bloß?“
BIK11: „Das hat mich gefreut, dass ich dort zu Besuch war und war sehr interessant für mich, weil ich habe viel über Schloss Hartheim erfahren. Es war eine traurige Vergangenheit.“
BIK11: „Am Anfang des Besuchs bei Schloss Hartheim ist eine Person gekommen, die uns die Geschichte des Gebäudes erzählt hat. Ich war sehr beeindruckt, wie viele Menschen dort hingebracht wurden. Ich finde es unfassbar, was die Nationalsozialisten gemacht haben.“
BIK 11: „Ich bin der Meinung, dass es sehr traurig ist und ein du dunkler Platz mit schwarzer Geschichte. Ich habe die Gaskammer gesehen und es ist sehr traurig und schade, dass sie für nichts getötet wurden.“
BIK 11: „Meine Meinung, es war sehr interessant und ich habe etwas neues gelernt. Aber es war sehr schlecht und sehr schade, dass Menschen einfach gestorben sind, die nichts gemacht haben.“
BIK 11: „Meiner Meinung nach war die Geschichte von Schloss Hartheim so interessant, Es ist so traurig, was früh mit den Menschen passiert ist, man bekommt Angst und einen Schock, wenn man die Namen siehst und die vielen toten Menschen.“