Vom Segelflugplatz zum wichtigsten Verkehrslandeplatz Ostbayerns
Förderkreis der Marianne-Rosenbaum-Schule besucht Straubing-Wallmühle
31.01.2019
Der Förderkreis der Marianne-Rosenbaum-Schule, Staatliche Berufsschule III Straubing, hat es sich zur Aufgabe gemacht, mindestens einmal im Jahr einen Blick hinter die Kulissen besonders herausragender Einrichtungen und Betriebe in unserer Region zu werfen. Das diesjährige Ziel, der Flugplatz Straubing-Wallmühle, sollte sich als besonders lohnend erweisen.
Im Flugplatzrestaurant konnte der Vorsitzende des Förderkreises, Bezirks- und Stadtrat Franz Schreyer, eine große Zahl von Vereinsmitgliedern, Freunden und Förderern der Marianne-Rosenbaum-Schule begrüßen. Gleich zu Beginn der Veranstaltung bedankte er sich mit einem kleinen Präsent bei Klaus Hofmann, dem Geschäftsführer der Flugplatz Straubing-Wallmühle GmbH, für seine Bereitschaft, die Besuchergruppe über den Flugplatz zu informieren und zu führen.
Trotz angeschlagener Gesundheit konnte Klaus Hofmann die Besucher mit seinen fundierten Kenntnissen und seinem leidenschaftlichen Engagement für eine zukunftsweisende Entwicklung „seines“ Flugplatzes begeistern. In seiner Präsentation stellte er zunächst die Entwicklung vom Flugplatz, der in den 60er Jahren von einigen wenigen flugbegeisterten Straubingern gegründet wurde, hin zum wichtigsten Verkehrslandeplatz in Ostbayern mit jährlich ca. 30.000 Flugbewegungen und über 60.000 Fluggästen dar. Die 1.450 Meter lange Start- und Landebahn, der moderne Tower und das GPS-gestützte Instrumentenlandesystem erhöhen die Flugsicherheit bei schlechten Sichtbedingungen und qualifizieren den Flugplatz Straubing-Wallmühle zum Verkehrslandeplatz der Klasse 1 und zu einem der am besten ausgestatteten Landeplätze in Bayern. Der Einzugsbereich gehe weit über die Grenzen Europas hinaus, so der Geschäftsführer. Aufgrund der optimalen Voraussetzungen werde Wallmühle nicht nur für Privat- und Geschäftsflüge genutzt, sondern auch für Flüge im Rettungswesen sowie für Organtransplantatflüge.
Erstaunen löste bei den interessierten Besuchern auch die Darstellung der Bedeutung des Flugplatzes als Standort- und Wirtschaftsfaktor für den gesamten ostbayerischen Raum aus. Zum einen werde Straubing-Wallmühle von ca. 100 Betrieben aus unserer Region für Geschäftsflüge genutzt. Zum anderen seien hier national und international tätige luftfahrttechnische Unternehmen und mehrere Entwicklungs-, Wartungs- und Servicebetriebe mit ca. 300 zum Teil hochqualifizierten Arbeitsplätzen angesiedelt.
Nach der beeindruckenden und äußerst informativen Präsentation führte Klaus Hofmann die Besuchergruppe über den Flugplatz zu den Hallen. Zunächst beantwortete der Vorsitzende des Luftsportvereins Straubing, Klaus Trieb, Fragen zur Sportfliegerei und zum Erwerb der Flugscheine. Anschließend gab Gunter Hemmel, Inhaber der Avionik Vertriebs- und Service GmbH Straubing, einen Einblick in sein europaweit führendes Unternehmen im Bereich der Instandsetzung von Bauteilen der Flugzeugelektronik. Dabei stellte er die große Bedeutung einer fundierten Berufsausbildung im Zusammenwirken mit den Berufsschulen heraus. Mit Stolz zeigte er den Besuchern des Förderkreises das kurz vor der Fertigstellung stehende neue Servicegebäude. Auf drei Etagen, mit vielen Werkstätten und Büros und mit einer riesigen Servicehalle stößt die Firma das Tor für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung weit auf.
Zum Abschluss des Rundgangs durfte der Aufstieg zum Tower nicht fehlen. Von hier aus bot sich den Förderkreismitgliedern nicht nur ein Blick auf das Rollfeld und die bereitstehenden Flugzeuge, sondern auch ein ungehinderter Blick nach Straubing und in den Bayerischen Wald. Ausführlich beantworteten der diensthabende Fluglotse und der Geschäftsführer alle Fragen zum Flugbetrieb.
Nach dreieinhalb Stunden, gefüllt mit geballter Information und nachhaltigen Eindrücken, ließen einige Förderkreismitglieder den Nachmittag im Flugplatzrestaurant ausklingen. Dass der stellvertretende Vorsitzende das Förderkreises Gangolf Wasmeier, der den Besuch in Straubing-Wallmühle vorschlug und organisierte, mit seiner Idee richtig lag, belegen Aussagen wie „Das sieht man von außen gar nicht, dass der Flugplatz Straubing-Wallmühle so modern und innovativ aufgestellt ist.“ und „Der Nachmittag hat sich gelohnt!“
Die Besuchergruppe des Förderkreises der Marianne-Rosenbaum-Schule mit dem Vorsitzenden Bezirksrat Franz Schreyer (rechts), seinem Stellvertreter Gangolf Wasmeier (6. v. links) und dem Geschäftsführer der Flugplatz Straubing-Wallmühle GmbH Klaus Hofmann
Johann Dilger