Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!

Voller Vorfreude auf die Hauptstadt starteten die Abschlussklassen LW12, EV12 samt ihrer Klassenleiter Herrn Eckl (LW12) und Frau Foierl (EV12), sowie unserem stellvertretenden Schulleiter Herrn Dietlmeier, am Montag, 20.01.2025 morgens Richtung Berlin. Der erste Halt unserer Fahrt war „das geteilte Dorf Mödlareuth“, durch das die Bundeslandgrenze Bayerns und Thüringens verläuft. Heutzutage sind, je nach Dorfteil, die Schulferien im bayerischen Teil des Dorfes anders als im thüringischen, genauso wie die Postleitzahl oder die Zuständigkeit des Postboten. Das ist jedoch kein Vergleich zu der Situation während des Bestehens der Berliner Mauer: mitten durch das Dorf, das keine 100 Menschen bewohnen, lief eine über drei Meter hohe Mauer, samt bewaffneter Grenzposten, Beobachtungstürmen und ergreifenden Schicksalen. So wurden zwei Brüder über drei Jahrzehnte durch die Mauer getrennt oder von der DDR als nicht konform angesehene Familien, die entlang des Mauerverlaufs wohnten, weit weg umgesiedelt. Nach einem kurzen Informationsfilm begingen wir den Verlauf der Mauer zusammen mit einer Führerin. Die Schilderungen hinterließen bleibenden Eindruck bei uns allen, da noch 100m der Mauer intakt stehen wie zur damaligen Zeit, ebenso wie diverse Waffen und die damaligen Sperrbereiche. Nach dem Besuch in Mödlareuth folgte der zweite Teil der Anreise, der in unserem Hostel endete und durch das gemeinsame gesellige Abendessen im Lindenbräu im Sonycenter gekrönt wurde.

Die „grüne Woche“ Messe war der Kern des zweiten Tages: pünktlich zur Öffnung um zehn Uhr machten wir uns auf den Weg durch die 27 Hallen und erkundeten die landwirtschaftlichen und vor allem genussvollen Highlights aus aller Welt. Neben umfangreichen Informationen zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Tier- und Pflanzenproduktion gab es unzählige Stände, an denen man verschiedenste Köstlichkeiten aus aller Welt kaufen oder auch gratis probieren konnte. Nach einem langen Messetag sollte niemand von uns anschließend das Gelände ohne viele interessante Eindrücke oder hungrig verlassen.

Tag drei stand im Zeichen der Wahrzeichen Berlins, zu denen natürlich auch das Regierungsviertel mit dem Bundestag im Reichstagsgebäude zählt. Eine Mitarbeiterin des Bundestages erläuterte uns das Tagesgeschäft während einer Sitzungswoche. Leider waren wir außerhalb der Sitzungen vor Ort im Plenarsaal. So wurden wir über die Sitzordnung, sowie Bedeutung der Plätze der Abgeordneten oder der Minister aufgeklärt, sowie den Ablauf der typischen Arbeit in den Ausschüssen, die über die Woche verteilt tagen. Im Anschluss nahm sich Herr Alois Rainer, der Bundestagsabgeordnete der CSU aus dem Wahlkreis Straubing/Bogen -Regen für uns Zeit. Er war extra nach Berlin gekommen, um mit uns verschiedenste Themen zu diskutieren. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit, die Kuppel des Reichstages zu begehen, bevor wir gemeinsam zu Mittag aßen. Dort stieß auch ein Reiseführer zu uns, der zuerst mit uns zu Fuß zum Brandenburger Tor ging und uns über dessen Geschichte berichtete. Daraufhin stiegen wir wieder in unseren Bus und besichtigten weitere Sehenswürdigkeiten, wie Schloss Bellevue, das Holocaustdenkmal und Checkpoint Charlie, oder auch den Potsdamer Platz und das Museumsviertel, wo wir auch ausstiegen und die Orte auf uns wirken ließen. Die Zeit nach der Stadtrundfahrt stand dann bis abends zur freien Verfügung, um nach dem Ausstieg am Alexanderplatz die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Zeitig am Donnerstag machten wir uns auf den Heimweg, um der berüchtigten Rush- Hour Berlins zu entgehen. Unser einziges Ziel an diesem Tag war das Unternehmen Friweika (Frische Weidensdorfer Kartoffelprodukte). Der dortige Anbauberater Herr Harzendorf führte uns über das große Firmengelände. So werden vor Ort etwa 120.000 Tonnen Kartoffeln umgeschlagen und entweder nach der Anlieferung und Reinigung direkt abgesackt und an den Lebensmitteleinzelhandel oder Großküchen verkauft, oder zu Bratkartoffeln, Knödelteig und anderen Kartoffelspezialitäten verarbeitet und dann an den Kunden gebracht. Die Kartoffeln dazu stammen aus einem Umkreis von gut 30 Kilometern. Etwa die Hälfte der liefernden Betriebe hat einen festen Liefervertrag, die andere Hälfte liefert frei, je nach anfallender Erntemenge.

Gegen frühen Abend erreichten wir müde, aber zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken wieder die BS3 in Straubing. Berlin hat viel zu bieten, was unmöglich in drei Tagen zu besichtigen ist. Von daher braucht es definitiv ein Wiedersehen.

Zu Gast im Bundestag bei Hr. Alois Rainer
Entlang des ehemaligen Mauerverlaufs in Mödlareuth
Das Dach des SonyCenters
Blumenwelt auf der grünen Woche
Im Plenarsaal des Bundestages
Im Gespräch mit Hr. Rainer
Beim ersten Abendessen im Lindenbräu